Der 14. Februar ist als Valentinstag bekannt, wobei es gleich zwei Tagesheilige mit Namen Valentin gibt, beide legendäre Märtyrer aus der Römerzeit und historisch nicht wirklich belegt. Beide dürften allerdings nicht mit einem weiteren Heiligen Valentin verwechselt werden: Valentin von Rätien, dem Apostel des Vintschgaus und Bischof von Passau, dessen Gedenktag der 7. Jänner ist.
1.)
Valentin von Rom (gestorben angeblich am 14. Februar 269 in Rom / heute Italien), Märtyrer, Priester; als Heiliger bzw. Seliger verehrt, Gedenktag: 14. Februar
Der erste Valentin war nach der Überlieferung ein armer, ehrsamer Priester. Nach seiner Legende heilte er ein blindes Mädchen und soll Menschen, die Hilfe und Trost bei im suchten, stets eine Blume aus seinem Garten geschenkt haben. Außerdem soll er bei Eheproblemen geholfen und Paare nach christlichen Zeremoniell getraut haben, obwohl letzteres von Kaiser Claudius II. verboten worden war. Damit wird auch seine Hinrichtung begründet, er soll mit dem Schwert enthauptet worden sein. Danach kümmerte sich eine fromme Frau mit Namen Sabilina (auch Savinella, Savinilla, Sabbilina, Sibinella) um seine Bestattung. Schriftlich ist er erstmals im 6. Jahrhundert in der Leidensgeschichte von Marius genannt.
2.)
Valentin von Terni (2. Jahrhundert, um 175, Interamna / heute Terni, Italien - 3. Jahrhundert, um 270, Rom / heute Italien), Märtyrer, Bischof; als Heiliger bzw. Seliger verehrt, Gedenktag: 14. Februar
Der zweite Valentin ist im "Martyrologium des Hieronymus", einer Märtyrerliste, namentlich genannt. Er stammte aus Interamna, zu seiner Zeit ein Ort an der der Via Flaminia und in der Nähe von Rom, und muss nach seiner Legende ein ungewöhnlich hohes Alter erreicht haben. Dabei soll er bereits in jungen Jahren in seinem Geburtsort als Bischof gewirkt haben. wofür er sich durch seinen großen pastoralen Eifer empfahl. Außerdem soll er auch aufsehenerregende Wunder gewirkt haben, was ihm letztlich zum Verhängnis wurde. Denn dadurch wurde der in Rom ansässige Rhetor Craton auf ihn aufmerksam, dessen Sohn Cheremon verkrüppelt war. Er holte Valentin nach Rom, wo dieser den Jungen heilen konnte. (In der Ikonographie ist Valentin von Terni daher gewöhnlich mit einem verkrüppelten Knabe dargestellt.) Durch diese Wunder konnte Valentin viele Leute zum christlichen Glauben bekehren. In der Christenverfolgung unter dem römischen Kaiser Aurelian wurde er Anordnung des Präfekten von Rom verhaftet, eingekerkert gegeißelt und an der nach Rom führenden Via Flaminia enthauptet. (Daher kommt sein anderes Attribut: das Schwert). Zuvor soll er noch vor dem Kaiser das Götteropfer verweigert haben.
Angeblich wurde er in der Nacht hingerichtet, um einen befürchteten Aufruhr der Menschen in Interamna zu verhindern, die ihren Bischof sehr schätzten. Drei Männer, die Valentin zum Christentum bekehrt hatte und die als Proculus und seine Gefährten bezeichnet werden, brachten Valentins Leichnam bei Nacht nach Interamna und sorgten dort für seine Beisetzung. Dafür erlitten sie ebenfalls den Märtyrertod und wurden dann in der Nähe von Valentin beigesetzt. Außerdem soll sich Abundius, der Sohn des heidnischen Präfekten von Rom, der Valentin heimlich verehrte, nach dessen Märtyrertod ebenfalls offen zum Christentum bekannt haben, wofür er hingerichtet wurde. 1644 wurde dieser Valentin von Papst Urban VIII. zum Schutzheiligen des Ortes Terni ernannt.
Nach einer Bischofsliste aus dem Jahr 354 wurde unter dem römischen Bischof Julius . an der Via Flaminia eine Basilika für Valentin von Rom erbaut. Eine Basilika an der Via Flaminia soll auch für Valentin von Terni erbaut worden sein, entweder an seinem Hinrichtungsort oder über seinem Grab. Die Basilika wurde angeblich von den Goten zerstört und im 7. Jahrhundert wieder aufgebaut. Sie wurde dann von den Benediktinern betreut und war 742 der Schauplatz, wo der Langobardenkönig Liutprand mit Papst Zacharias einen Friedensvertrag schloss, bei dem ihm mehrere Städte im heutigen Italien übertragen wurden.
Gemeinsam für die drei Valentine (von Rom, von Terni und von RätienI) ist, dass sie im deutschen Sprachraum als Schutzpatron der Pestkranken und vor allem der Epileptiker verehrt wurden, was angeblich mit dem Gleichklang von Valentin und "fall net hin!" zusammenhängen soll.
Quellen und Literatur
Joachim Schäfer: Artikel Valentin von Rom und Valentin von Terni. In: Ökumenisches Heiligenlexikon, Links: https://www.heiligenlexikon.de/BiographienV/Valentin_von_Rom.html und https://www.heiligenlexikon.de/BiographienV/Valentin_von_Terni.html, beide abgerufen am 5. Jänner 2025
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