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Wer war Basilius der Große?

Autorenbild: Die QuerleserinDie Querleserin

Aktualisiert: 6. Jan.

Basilius "der Große" (um 330 bei Caesarea, Kappadokien / heute Kayseri, Türkei - 1. Jänner 379, ebda.), Gelehrter, Metropolit von Caesarea; als Heiliger bzw. Seliger verehrt, Gedenktag: 2. Jänner


Basilius "der Große" gilt als eine der herausragenden Gestalten des spätantiken Christentums. Er zählt bis heute zu den theologischen Autoritäten der katholischen Kirche aus der späten "Römerzeit", als es noch keine Spaltung zwischen der katholischen und der orthodoxen Kirche gab. Einige Jahre nach dem Ersten Konzil von Nicäa (325) geboren, auf dem das Christentum in seiner arianischen Form zugunsten der Trinitätslehre offiziell verurteilt worden war, hatte er wesentlichen Anteil daran, dass sich die Trinitätslehre zumindest innerhalb der theologischen Theorie durchsetzen konnte. Mit seinen Mönchsregeln prägte er das Klosterleben der orthodoxen und der katholischen Kirche nachhaltig.


Basilius war eines der Enkelkinder von Makrina "der Älteren" (gest. um 340) und eines der neun Kinder der Eheleute Basilius und Emmelia. Diese stammten aus der Oberschicht und besaßen große Ländereien in Bithynien und Pontus, Kappadokien und Kleinarmenien. Die Großmutter Makrina hatte mit ihrem Ehemann die Christenverfolgung unter Maximinus Daia (gest. 313) überlebt, indem sie sich für mehrere Jahre in ein abgelegenes Waldgebiet in Pontus zurückzog und dort ein einfaches Leben führte. Zu den Geschwistern von Basilius gehörten seine Brüder Gregor von Nyssa (gest. nach 384) und Petrus von Sebaste (gest. 391) sowie die Schwester Makrina "die Jüngere" (gest. 379).

Basilius war umfassend gebildet. Zunächst führte er ein asketisches Leben auf einem Landgut seiner Familie in Pontus. Er sammelte eine Gruppe von Männern um sich, die gemeinsam als Mönche leben wollten und gab ihnen um 355 eine Regel, die 200 Jahre später von Benedikt von Nursia (gest. 547) das Vorbild für seine eigene Regel war. Deswegen gilt er als Vater des Mönchstums.


Seit 365 arbeitete er für Eusebius von Caesarea, dem er 370 als Metropolit von Caesarea nachfolgte. In Caesarea ließ Basilius einen eigenen Stadtteil erbauen; als Kloster mit Gästehäusern, Spitälern und Altersheimen.


Als Kaiser Valens (gest. 378), der seit 364 als "römischer" Kaiser im Osten herrschte, die römische Provinz Kappadokien um 371 teilte, ernannte Basilius, um seine Stellung als Metropolit für beide Teile zu stärken, seinen Bruder Gregor von Nyssa und seinen Freund Gregor von Nanzianz (gest. um 390) gegen ihren Willen zu Bischöfen. Als Metropolit von Caesarea schaffte es Basilius nicht mehr, weiterhin mit den Bischöfen im weströmischen Reich zusammenzuarbeiten. Obwohl er mit der Religionspolitik von Kaiser Valens, der zum Beispiel die arianischen Christen unterstützte, nicht einverstanden war und diese offen kritisierte, wurde er von Valens doch wesentlich unterstützt.


Schon bald nach seinem Tod wurde Basilius als "Basilius der Große" bekannt. Gemeinsam mit Gregor von Nyssa und Gregor von Nanzianz gilt er als einer der drei „kappadokischen Väter“, welche die Lehre der Trinität (Dreifaltigkeit) ausarbeiteten und damit die Theologie des 4. Jahrhunderts prägten. Zusammen mit dem Letzteren und Johannes Chrysostomos (gest. 407) ist er außerdem auch einer der drei „Heiligen Hierarchen“.

 

Quellen und Literatur

  • Bernadette Spitzer: Von Bischofsstab bis Besenstil. Mit 365 Heiligen durchs Jahr. Wiener Dom Verlag, Wien, 2020. ISBN 978-3-85351-294-4. S. 12

  • Artikel in Wikipedia. Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Basilius_der_Große, abgerufen am 5. Jänner 2024

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