Madelberta (Amalberte, Maldeberta, Malberta, Mauberte) von Maubeuge (7. Jahrhundert - um 705, vermutlich in Mauberge / heute Frankreich), Benediktinerin, Äbtissin der Abtei von Maubeuge; verehrt als Heilige, Gedenktag: 7. September
Madelberta von Mauberge, die zu einer Heiligensippe des Frühmittelalters gezählt wird, die im Hennegau (heute Belgien und belgisch-französisches Grenzgebiet) verehrt wird, ist in der Ikonographie als Ordensfrau im Habit einer Benediktinerin dargestellt. Interessant ist, dass sie als Schutzpatronin der schwangeren Frauen gilt und für glückliche Entbindungen zuständig ist, obwohl sie eine Ordensfrau war und nichts dazu überliefert ist, dass sie selbst mit Schwangerschaften und Entbindungen direkt zu tun hatte.
Madelberta war eine Tochter von Vinzenz Madelgar von Soignies (um 677) und Waldetrudis von Mons (gest. um 688). Nach der Überlieferung wurde sie im Kloster zu Mauberge erzogen und dort um 696 die Äbtissin des Frauenklosters.
Mauberge liegt am Fluss Sambre und ist heute eine französische Industriestadt nahe der Grenze zu Belgien. Die beiden nächsten größeren Städte sind Mons, Charleroi und Valenciennes. In Mons gründete Madelbertas Mutter Waldetrudis ihr Stift. In Valenciennes lebte im Spätmittelalter die Begine und Mystikerin Marguerite Porete (gest. 1310), die wegen ihrer Schrift "Le mirouer des simples ames" ("Spiegelbilder der einfachen Seelen") als Ketzerin verbrannt wurde.
Die Stadt Mauberge bildete sich aus dem gleichnamigen Ort Mauberge oder Malbodium, der seinen Ursprung im Wesentlichen jenem Doppelkloster für Nonnen und Mönche verdankte, zu dessen Äbtissinnen Madelberta gehörte. Dieses Doppelkloster wurde um 661 von Madelbertas Tante Aldegundis (gest. um 684/700), die als Angehöriger der Familie der Merowinger gilt, gegründet. 870 kam das Kloster von Mauberge nach dem Vertrag von Meerssen unter die Herrschaft des Karolingerkaisers Karl (II.) des Kahlen (gest. 877). Mauberge gehörte später zur Grafschaft Hennegau (Hainaut) und kam im Frieden von Nimwegen (1678) unter die Herrschaft der französischen Könige. Im Juni 1794 fand bei Mauberge eine Schlacht statt.
Das Doppelkloster, das als Frauenkloster bis Ende des 18. Jahrhunderts bestand, war zunächst der Benediktinerregel unterstellt. Später erfolgte der Wechsel zur weniger strengen Augustinerregel, und aus den Nonnen wurden Chorfrauen. Während der Französischen Revolution wurde das Kloster von Mauberge im Jahr 1791 aufgelöst.
Madelbertas Vorgängerinnen im Amt der Äbtissin waren ihre Tante Aldegundis (gest. 698), die für ihre Erziehung verantwortlich gewesen sein dürfte, und ihre Schwester Adeltrudis (gest. 696). Nachdem Madelberta gestorben war, wurde sie zunächst in Mauberge beigesetzt. 722 wurden ihre Reliquien nach Lüttich überführt. Als Heilige wird sie besonders in Cambrai und Tournai verehrt.
Quellen und Literatur
Erhard Gorys (Hrsg.): Lexikon der Heiligen. Deutscher Taschenbuch Verlag, München, 1997. ISBN 3-423-32507-0, S. 200
Jakob Torsy (Hrsg,): Lexikon der Deutschen Heiligen, Seligen, Ehrwürdigen und Gottseligen. Verlag J. P. Bachem, Köln, 1959, S. 363
Joachim Schäfer: Artikel Madelberta, aus dem Ökumenischen Heiligenlexikon, Link: https://www.heiligenlexikon.de/BiographienM/Madelberta.html, abgerufen am 14. Juli 2024
Artikel bei Wikipedia, Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Madelberta_(Heilige), abgerufen am 14. Juli 2024
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