Lucia Filippini (13. Januar 1672, Corneto Tarquinia bei Viterbo, Kirchenstaat / heute Italien – 25. März 1732, Montefiascone, Kirchenstaat / heute Italien), Schulgründerin, Stifterin der Schwestern-Kongregation „Maestre Pie Filippini“, Selige, dann Heilige, Gedenktag: 25. März (Todestag)
Lucia Filippini, die im deutschen Sprachraum recht unbekannt ist, zählt zu jenen Heiligen, die besonders in Italien und den USA verehrt werden. Sie gilt als eine bedeutende Schulgründerin und widmete sich der Bildung von Mädchen und Frauen.
Lucia Filippini war die Tochter des aus Genua gebürtigen Filippo Filippini. Diese hatte sich in Corneto Tarquinia, einer alten Stadt, deren Ursprünge auf die Etrusker zurückgeführt werden, niedergelassen und dort ihre Mutter Magdalena Picchi Falsacappa geheiratet. Bereits als Kleinkind verlor Lucia Filippini beide Eltern und wuchs zunächst bei Verwandten auf. Ihre Ausbildung erhielt sie bei Rosa Venerini (1656-1728), die 1685 die erste öffentliche (jesuitische) Mädchenschule in Italien gegründet hatte und später ebenfalls heiliggesprochen wurde. Später trat Lucia Filippini in das Büßerhaus Santa Chiara in Montefiascone ein. Dieses war die Vorläuferinstitution des Instituts Divino Amore.
Für die Aufgabe der christlichen Erziehung von Mädchen, der sie sich bereits während ihrer Zeit mit Rosa Venerini gewidmet hatte, gründete Lucia Filippini 1694 mit Unterstützung von Kardinal Antonio Barbarigo, dem Bischof von Montefiascone, und anderen in Montefiascone die Gemeinschaft der „Maestre Pie Filippini“ bzw. der „Frommen Lehrfrauen Filippini“. 1704 wurde sie die Generaloberin dieser Gemeinschaft. Sie gründete mehrere Schulen für Mädchen, eine davon auf ausdrücklichen Wunsch von Papst Clemens XI. Mit ca. 60 Jahren starb sie an einem Krebsleiden.
1760, etwa dreißig Jahre nach ihrem Tod wurde die Gemeinschaft der „Maestre Pie Filippini“ von Papst Clemens XIII. als Kongregation bestätigt. Sie sollte später vor allem in den USA sehr viel Erfolg haben.
Im 20. Jahrhundert wurde Lucia Filippini von Papst Pius XI. am 13. Juni 1926 selig- und am 22. Juni 1930 heiliggesprochen. 1962 wurde die Krypta der Kathedrale Santa Margherita in Montefiascone, wo sie beigesetzt worden war, zu einem Andachtsraum zu ihrem Gedenken umgewandelt.
Quellen und Literatur
Ökomenisches Heiligenlexikon Online, Link: https://www.heiligenlexikon.de/BiographienL/Lucia_Filippini.htm, abgerufen am 23. März 2024
Artikel bei Wikipedia, Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Lucia_Filippini, abgerufen am 23. März 2024
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