top of page
AutorenbildDie Querleserin

Wer war Ingrid Elovsdotter?

Ingrid Elovsdotter (um 1220 oder 1235, Skänninge in Östergötland / heute Schweden - 2. September oder 9. Oktober 1282, Skänninge in Östergötland / heute Schweden), Dominikanerin, Pilgerin, Gründerin des ersten Dominikanerinnenklosters in Skänninge; Seligsprechung: 16. März 1499; Gedenktag: 2. September


Die Gründerin des ersten Dominikanerinnenklosters von Nordeuropa wird in der Ikonographie im Habit einer Dominikanerin dargestellt, die in der Hand ein Kreuz hält. Ingrid Elovsdotter war eine Nachfahrin des dänischen Königs Knut "des Heiligen" und die Großtante der Heiligen Birgitta von Schweden, als deren Vorläuferin sie gilt. Sie lebte im 13. Jahrhundert, die meiste Zeit ihres Lebens verbrachte sie in ihrem Geburtsort Skänninge, eine der ältesten Städte im heutigen Schweden und zu ihrer Zeit bereits ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt.


Das Leben von Ingrid Elovsdotter verlief zunächst in den für eine adelige Dame üblichen Bahnen. In jungen Jahren schloss sie eine angemessene Ehe, doch als der Ehemann 1271 starb, gründete sie, gemeinsam mit ihrem Bruder Johan, der Ritter des Deutschen Ordens war, und ihrer Schwester Kristina in Skänninge ein Kloster für Dominikanerinnen, das 1281 auch vom Heiligen Stuhl anerkannt wurde. Bei der Entscheidung für den Orden dürfte ihre Bekanntschaft mit dem bekannten Mystiker Petrus von Dacien, der dem Orden der Dominikaner angehörte, eine Rolle gespielt haben. Danach verbrachte Ingrid Elovsdotter ihre nächsten Lebensjahre auf Pilgerfahrt. Zu Fuß pilgerte sie von Skänninge nach Santiago de Compostela, Jerusalem und Rom. Nach ihrer endgültigen Rückkehr nach Skänninge trat sie dort das von ihr gegründete Dominikanerinnenkloster ein. 1281, ein Jahr vor ihrem Tod, wurde sie dessen Priorin.


Nach ihrem Tod wurden Reliquien von ihr in Skänninge aufbewahrt und während der Reformation ins Birgittenkloster zu Vadstena in Sicherheit gebracht.. 1544 musste das Dominikanerinnenkloster in Skänninge wegen der Reformation aufgegeben werden. In den Jahren danach begann sein Verfall.


Geblieben ist nur die Erinnerung an seine Gründerin Ingrid Elovsdotter, die nach ihrem Tod als Selige verehrt wurde. 1418 wurde für sie ein Heiligsprechungsprozess eingeleitet, der aber letztlich nicht fortgesetzt wurde. Ende des 15. Jahrhunderts wurde sie aber auch offiziell vom Heiligen Stuhl selig gesprochen.


Quellen und Literatur

  • Bernadette Spitzer: Von Bischofsstab bis Besenstil. Mit 365 Heiligen durchs Jahr. Wiener Dom Verlag, Wien, 2020. ISBN 978-3-85351-294-4. S. 256

  • Jakob Torsy (Hrsg,): Lexikon der Deutschen Heiligen, Seligen, Ehrwürdigen und Gottseligen. Verlag J. P. Bachem, Köln, 1959, S. 254




Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


bottom of page